21.11.2020
Text: Achim
Fotos: Achim
Prolog:
An ein gescheites Tourenmotorrad gehört ein gescheites Navi - PUNKT!
Das Motorrad gehört also mit diesem Utensil "gepimped".
Und wer mich als Motorradfahrer schon länger kennt weiß, dass ich ein begeisterter Nutzer des seligen "Garmin Zumo 550"-Navigationsgerätes war. Ich war davon so überzeugt, dass ich mir sogar ein Reservegerät zugelegt hatte, als Garmin die 550´er vom Markt nahm.
Und mit der korrespondierenden Routensoftware "MapSource" war ich vertraut und routiniert. Gemeinsam sind wir auf den drei Honda Pan-European weit über 200.000 km getourt.
So weit - so gut!
1. Akt - Auftritt "Schwarzbunte Q"
Im November 2017 zog "Schwarzbunte Q" bei mir ein. Eine kapriziöse Schönheit aus der weltbekannten BMW-Familie. Und damit war die Abkehr vom Zumo 550 besiegelt, denn in das schicke Dashboard der R1200RT LC lässt sich nur der BMW Navigator ebenso schick integrieren. Schaut es Euch an - einfach perfekt.
Und weil ich sehr gute Garmin-Erfahrungen hatte, kam bei mir auch kein Misstrauen auf. Schließlich ist der Navigator VI im Grunde seines Hardware-Herzens und seiner Software-Seele ein Garmin Zumo 595.
Dass ich kein Misstrauen gegen das Gerät hatte, bedeutet aber nicht, dass ungetrübte Vorfreude geherrscht hätte. Grund: Mit dem Umstieg zum Navigator war auch ein Wechsel von "MapSource" zu "BaseCamp" erforderlich. Das bereitete mir Bauch-schmerzen - die sich nach dem Besuch eines Seminars aber gelegt haben. "BaseCamp" ist ein mächtiges und vielfältiges Tool - also in diesem Punkt alles gut!
2. Akt - Die Achterbahn der Gefühle
Im alltäglichen Gebrauch konnte der schicke und sauteure (2017: ca. 800 €) Navigator mich in wenigen Augenblicken von "himmelhoch jauchzend" zu "zu Tode betrübt" stürzen!
Und das ging so:
Einerseits
Andererseits
Gelegentlich hat sich das Gerät so verheddert, dass Spötter sagen: Wären Thomas & Nicole nicht meist zur Stelle gewesen wenn Not am Navigator bestand, würde ich noch heute desorientiert durch den Thüringer Wald irren. :-))
Damit kein falscher Zungenschlag aufkommt:
Gefühlt 70% aller Kilometer hat der Navigator seinen Job tadelsfrei erfüllt...
aber die restlichen 30%...
3. Akt - Der Mitarbeiter gibt sein Bestes
Aus meiner ganz persönlichen Sicht meint BMW es ja immer sehr gut mit speziellen Software-Lösungen und elektronischen Gimmicks. Aus meiner ebenso ganz persönlichen Sicht ist "gut gemeint" bei BMW häufiger aber auch "nicht gut gemacht". Das gilt zumindest für die Motorräder. Auch für den Navigator? Schließlich wird aus einem Garmin Zumo 595 erst durch spezielles Branding ein BMW-Navigator VI.
Diese Frage konnte ich nie zweifelsfrei beantworten, doch stehen "???" im Raum:
Diese Infos sind mMn völlig irrelevant, belasten den sowieso nicht besonders flotten Prozessor und den Speicherplatz. Außerdem beinhalten derartige Programmierungen immer auch die Gefahr des Bugs.
4. Akt - Der plötzliche Tod des wichtigen Mitarbeiters
Mitte Oktober 2020 - ich will eine Route auf den Navigator übertragen. Gerät einge-schaltet - Bildschirm flackert - sonst nix. Keine Eingabe, kein Reset, kein Ausschalten. Nix, rien, nüscht. Also Akku raus und wieder rein - Bildschirm flackert sonst nix.
Ab zum Freundlichen, der auch keine andere Lösung sieht, als das Gerät zu Garmin einzu-schicken. Nach kurzer Zeit ist die Antwort da: Keine Instandsetzung jedoch das Angebot eines Austauschgerätes mit 3-monatiger Garantie und 1-jähriger Kulanz, soweit Schäden nicht auf äußere Einwirkung zurück zu führen sind. Kostenpunkt: 470 T€URO.
Ein neues BMW-Navigatorgerät mit 3-jähriger Garantie kostet derzeit (11/2020) ca. 650 €.
Tja, nun hoffe ich, dass der neue Reisebegleiter die Kapriolen des Vorgängers abgelegt hat und ihm ein langes Leben bevorsteht!
Epilog:
Wer mich schon länger kennt weiß, dass ich "Schwarzbunte Q" im Oktober 2017 bei der Firma ZTK in Schneverdingen gekauft habe. Im "Bundle" mit dabei der jetzt defekte Navigator. ZTK ging just zu dieser Zeit in Insolvenz und ich hatte viel Glück mein schon bezahltes Motorrad zu übernehmen, bevor es in der Insolvenzmasse verschwand.
Folge: Ich habe zwar eine "Bestellung" über "Schwarzbunte Q" vom 16.10.2017 - nicht jedoch eine "Rechnung". Dafür hat es im Tohowabu nicht mehr gereicht. Am 17.10.2020 war ich mit dem defekten Navigator beim Freundlichen und musste lernen, dass eine Bestellung (ohne Angabe der Gerätenr. u. ä.) kein Beweis für eine tatsächliche Auslieferung ist und mir daher einen Tag nach Ablauf der 3-Jahresfrist keine Kulanz gewährt werden kann. Weder von BMW noch von Garmin.
Da guckste groß!
Zusatz:
Der Navigator ist bei den RT-Modellen nach wie vor nicht im Diebstahlschutz der Zentral-verriegelung des Motorrades eingebunden.
Wer dem flotten Gelegenheitsdieb die Tour vermasseln will und seinen Navigator in die ZV integrieren möchte, der schaut hier!
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